Angst im technisierten Leib

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Medizintechnik scheint größte Legitimation zu genießen, tritt sie doch an, zu heilen und Leben zu verlängern. Gleichzeitig lösen medizintechnische Errungenschaften größte Ängste aus – die „Apparatemedizin“, „Neuroenhancement“ oder gentechnische Veränderungen am Menschen beschäftigen Feuilletons und Ethikkommissionen, in deren Konsequenz die rationalste Gesundheitsbürgerin diejenige zu sein scheint, die per Patientinnenverfügung die Abschaltung lebensverlängernder Maßnahmen vorab festlegt. Cyborgs bevölkern in der Regel melancholisch um ihre „Echtheit“ besorgt oder als bedrohliche Killermaschine die Science Fiction, statt, wie es Donna Haraway propagierte, das Verwischen der Grenze zwischen Natur, Kultur und Technik zu genießen. Der Vortrag fragt ideologiekritisch einerseits, woher die Ängste vor Cyborgisierung kommen, die sich aktuell zum Beispiel in Phantasien von Impfgegnerinnen äußern, sowie andererseits, unter welchen Bedingungen entsprechende Techniken überhaupt emanzipatorisch sein könnten.