Kapitalistische Globalisierung und soziale Kämpfe in Amerika

Die schädlichen Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung äußern sich in Lateinamerika auf allen Ebenen: erdrückende Schuldenlast, Durchsetzung einer "Freihandelszone" durch die USA, Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, tiefe Einschnitte in die Budgets von Bildung und Gesundheit, Einführung der Gentechnik in der Landwirtschaft - gesponsert vom Agrarkonzern Monsanto -, Entwicklung des auf den Export ausgerichteten Agrobusiness auf Kosten der Subsistenzwirtschaft etc. Der Widerstand dagegen nimmt manchmal fast revolutionäre Züge an: Argentinien 2001, Bolivien, Ecuador und Venezuela während des Putsches gegen Chávez. Der Widerstand kennt auch institutionellere Formen, vor allem die Wahl von Kandidaten mit alternativen Programmen, die aber oft enttäuschen. Die sozialen Bewegungen sind sehr unterschiedlich und radikal: Gewerkschaften, NGOs, Frauenbewegungen und Bewegungen unterdrückter Ethnien. Die aktivsten, am besten organisierten und kämpferischsten sind die Bewegungen der Bauern und der ethnischen Minderheiten, ob es sich um die Landlosenbewegung (MST) in Brasilien handelt, um die Konföderation der Indigenen Nationen (CONAIE) in Ecuador und Bolivien oder um die Zapatisten (EZLN) in Mexiko. Diese Bewegungen haben ihre Wurzeln häufig in der "Befreiungstheologie". Die Globalisierungskritik bietet sich seit 2001 als ein Netzwerk dieser Bewegungen an auf der Suche nach einheitlichen Aktionen gegen die gemeinsamen Gegner und Alternativen zum Kapitalismus.