Die Aktualität des Antikommunismus

Der Antikommunismus hat eine relative Unabhängigkeit vom Gegenstand, auf den er sich bezieht: er ist affektiv besetzt und ziemlich gestaltlos. Er umfasst sowohl soziale Bewegungen als auch etablierte Machtordnungen. Er delegitimiert die Geschichte jedweder Emanzipation.

Die symbolische Ordnung des Antikommunismus ist für unser gesellschaftliches Denken und Handeln nach wie vor von Bedeutung. Antikommunismus domestiziert und kanalisiert trotz einer starken Legitimationskrise des Spätkapitalismus soziale Hoffnungen und Wünsche. Die Angst im Kapitalismus führt zur Bereitschaft hinzunehmen, was sich im Zeichen der Gefahrenabwehr vollzieht.

Der Vortrag versucht die symbolische Ordnung des Antikommunismus zu knacken und sie anhand bestimmter Institutionen und am Beispiel von Ost und Südeuropa darzustellen, um den gegenwärtigen Blick wieder zu öffnen auf eine Erlösung der Vergangenheit und eine Befreiung der Zukunft.